Boardwelten SUP-REISE

Board an Bord: SUP-Trip nach Tel Aviv

Paddeln und reisen? Klappt. Wunderbar sogar. Ein SUP-Trip nach Tel Aviv. Mit Wellen, grandiosen Aussichten - und vielen Treppen.  .

von Tom Fritzmeier


Ich bin immer noch ein bisserl ratlos. Ehrlich. Kommt nicht so häufig vor. Folgende Szene: Flughafen Tel Aviv. Gepäck-Abgabe. Ich rücke mit meiner SUP-Tasche an. Die junge Frau am Schalter schaut mich skeptisch an. "Was ist das?", will sie wissen. "Ein Stand Up Paddle Board", antworte ich. "Alles easy."


Naja, nicht so ganz: "Kenn' ich nicht. Was soll das sein?", sagt die gute Frau. Ernsthaft? Anscheinend schon. Erst nachdem ich ihr ein paar Bilder auf meinem Handy gezeigt habe, nimmt sie die Tasche an.


Jetzt drängen sich freilich ein paar Fragen auf: Gibt's wirklich noch Menschen, die nicht wissen, was ein Stand Up Paddle Board ist? Oder reist niemand mit seinem Stand Up Paddle Board? Und wenn ja, warum nicht?


SUP-Tasche: Perfekter Koffer und Kissen


Mit seinem Stand up Paddle Board zu verreisen, ist ein absoluter Traum. Wirklich. Und es ist auch total easy. Mein FANATIC Fly Air Set* wiegt inklusive Pumpe, Paddel, Finnen und Tasche knapp 11 Kilogramm. Die meisten Fluggesellschaften erlauben rund 20 Kilogramm als Gepäck. Bleiben also noch neun Kilogramm für Klamotten. Das reicht locker. Auch für einen SUP-Trip nach Tel Aviv.

Travel-Bag: In die SUP-Tasche passen neben Board, Pumpe, Paddel auf noch Klamotten für mindestens eine Woche.

Travel-Bag: In die SUP-Tasche passen neben Board, Pumpe, Paddel auf noch Klamotten für mindestens eine Woche.


Man braucht auch keinen Extra-Koffer. Die meisten SUP-Taschen haben mittlerweile Rollen oder können als Backpack verwendet werden. Zwischen Board und Kleider legt man einfach ein Handtuch. So wird nichts nass oder schmutzig. Und schon kann's losgehen. Achja: Wenn man lange am Flughafen warten muss, eignet sich das Ding auch hervorragend als Kissen oder Kopfstütze.


Mit SUP-Board unterwegs: Freiheit, Baby


Das Beste daran, dass man sein eigenes Stand Up Paddle Board auf Reisen dabei hat: Man ist komplett unabhängig. Wenn man einen coolen Spot entdeckt, kann man einfach loslegen. Okay, man muss vorher noch pumpen. Aber dann geht's ab. Die (oft) mühsame Suche nach einen SUP-Verleih fällt weg.

Board ausrollen, pumpen und los geht’s! Mit dem eigenen Stand Up Paddle Board kann man paddeln wo und wann man möchte.


Überlegt mal: Ihr wollt paddeln. Bei Sonnenaufgang. Die erste Tour gibt's aber erst um 8 Uhr. Kacke, oder? Oder ihr habt einen Kater - soll vorkommen -, wollt erst mittags aufs Brett. Da gibt's aber keinen Kurs. Wieder kacke! Ihr wisst, auf was ich hinaus möchte: Mit eurem eigenen Stand Up Paddle Board könnt ihr paddeln, wann immer und wo immer ihr wollt. Freiheit, Baby.


SUP-Trip nach Tel Aviv: Fitness und Fun


Ich will nicht lügen: Die Board-Tasche wird auf Dauer schwer. Vor allem, wenn man wie in Tel Aviv immer wieder Treppen steigen muss. Aber was soll's. Ein bisserl Fitness-Training schadet ja nichts. Auf dem Brett will man ja gut aussehen, oder nicht?

Treppen, Treppen, Treppen: Das Board durch die Stadt zu tragen, ist auch ein gutes Fitness-Training.


Es schadet zumindest nicht. Schließlich ist man der Hingucker des Tages, wenn man irgendwo an einem kleinen Hafen sein Board ausrollt. Ich bin mir sicher, nach meinem Tel Aviv-Trip, gibt's mindestens 50 Bilder von mir auf chinesischen, russischen und israelischen Smartphones.


SUP in Tel Aviv: Von der Antike in die Moderne


Genug gelabert. SUP-Trip nach Tel Aviv also. Drei Tage, zwei Spots. Der erste war direkt am Hafen in Jaffa (der alte Teil von Tel Aviv). Auf den Stegen gibt's genug Platz, um das Stand Up Paddle Board aufzupumpen. Der Einstieg ist super-easy. Das Wasser ist dank der Kai-Mauern super-ruhig. Perfekt, um sich langsam an die Tel Aviv-SUP-Tour ranzutasten.

Paddeln zwischen Geschichte und Moderne: Vom alten Hafen in Jaffa geht’s Richtung der Skyline von Tel Aviv.


Die Abfahrt von Hafen in Richtung der Hochhäuser von Tel Aviv City war mein persönliches Highlight. Rechts die historischen Gebäude, vorne am Horizont die moderne Skyline der Stadt. Hammer. Auch wenn's kitschig klingt: Es fühlt sich an wie eine Reise von der Antike in die Moderne. Obacht: Sobald die Kai-Mauern verschwunden sind, kann's holprig werden. Wellig trifft es natürlich besser. Aber was soll's. Im Sommer ist eine kleine Abkühlung im Meer sicher ein Traum.


SUPen und surfen - oder so ähnlich


In Tel Aviv gibt's auch viele Surfer und Kiter. Wer sich traut, kann versuchen, mit seinem Stand Up Paddle Board ein paar Wellen zu reiten. Macht Mega-Spaß. Egal, ob man sicher auf dem Brett steht oder einfach immer wieder abtaucht. Ist mir übrigens passiert. 😉 Ist schwieriger, als es aussieht. Vor allem, wenn man noch ein Paddel in der Hand hat.

Surf’n’SUP: Entlang der Beachfront in Tel Aviv kann man versuchen, ein paar Wellen zu reiten. Wenn man’s drauf hat. Ich muss noch üben.


Entlang der langen Strandpromenade gibt's viele Spots, an denen man sich als Surferboy oder -girl versuchen kann. Das Coole: An den meisten Fleckchen ist schwimmen verboten. Wassersport aber erlaubt. Man muss also keine Angst haben, jemandem das Board gegen den Kopf zu schießen. Wer ein bisserl Anleitung möchte: An der Tel Aviv Marina gibt's jede Menge Surf-Schulen. Dort kann man auch ein Stand Up Paddle Board ausleihen, wenn man sein eigenes nicht dabei hat.


* Das Fanatic Fly Air Set wurde mir im Rahmen einer Kooperation kostenlos zur Verfügung gestellt. Alle anderen Kosten der Reise wurden von mir selbst getragen.


previous arrow
next arrow
Shadow
Slider


SUP in TEL AVIV

SUP-Spots

1. Marina Tel Aviv: Einstieg direkt am  Sand-Strand. Perfekt für alle, die auch ein paar Wellen reiten möchten.

  • Schwierigkeit: Abtauch-Gefahr. Es ist das Meer, es gibt Wellen. Ihr solltet also schon ein bisserl Übung haben, wenn ihr trocken bleiben möchtet. Wenn ihr ein paar Wellen reiten wollt, geht's sowieso ins Wasser.
  • Dauer: Wie gesagt: es ist das Meer. Ihr könnt paddeln, bis euch die Arme abfallen.

2. Port Jaffa: Perfekt, wenn ihr erstmal eine kleine Runde im ruhigen Wasser drehen wollt.

  • Schwierigkeit: erst easy, dann Abtauch-Gefahr. Der Einstieg ist simpel. Am Hafen könnt ihr ohne nass zu werden aufs Board kraxeln. Die ersten Meter ist das Wasser ruhig. Danach geht's aufs offene Meer.
  • Dauer: Auch hier gilt: Es ist das Meer. Ihr könnt paddeln, bis euch die Arme abfallen. Wenn ihr nur im Hafen bleibt, seid ihr nach 20 Minuten durch.

Reise-Infos

  • Flug: Ryanair ab Memmingen (Flüge immer Montag und Freitag). Preis mit Gepäck (20 Kilogramm - 12 fürs Board, 8 für den Rest) ungefähr 100 Euro.
  • Unterkunft: Airbnb-Bude im alten Teil von Tel Aviv (Hip Jaffa - fresh und cozy). Preis: ab rund 50 Euro die Nacht. PS: Der Eingang zur Wohnung sieht, naja, schäbig aus. Macht aber nichts. Innen ist die Unterkunft perfekt für kleine Abenteurer.
  • Lage: Die Wohnung liegt direkt in Jaffa, dem alten Teil von Tel Aviv. Zur kleinen Bar-Meile mit coolen, gemütlichen Restaurants und Cafés sowie Flohmärkten sind es nur 2 Minuten zu Fuß. Bis zum Meer sind es 5 bis 10 Minuten. Je nachdem wie schnell ihr geht. Zur Hauptstraße mit Busstation sind es ebenfalls nur ein paar Minuten.
  • Ausstattung: Es gibt ein Doppelbett und eine große Coach auf der man pennen kann. Küche und Waschmaschine sind vorhanden. Die Wohnung ist kein Luxus-Objekt, aber stylisch und ein bissen Hippie-mässig eingerichtet.
  • WLAN: Hat einwandfrei funktioniert. Streaming und WhatsApp-Anrufe nach Deutschland waren ohne Probleme möglich.
  • Lieblings-BarBar Ochel. Direkt im Carmel Market. Mega. Coole Bedienungen, gutes Essen und jede Menge kühle Drinks.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert