Stand Up Paddling geht immer - und überall. Im Schnee, aufm Berg, auf einem Fluß - oder einem Hoteldach. .
von Tom Fritzmeier
Es soll Leute geben, die behaupten, ich hätte nicht alle Latten am Zaun. Da ist vielleicht was dran. Was sicher ist: Ich habe immer meine Bretter im Kopf. Und im Auto.
Das solltet ihr auch machen. Man weiß schließlich nie, wo und wann sich die nächste Gelegenheit zum Stand Up Paddling ergibt. Zuletzt habe ich beim Skifahren in St. Johann (Österreich) einen außergewöhnlichen Spot entdeckt. Nicht auf der Piste (da kann man auch fahren), sondern im Hotel. Besser gesagt: Aufm Hotel.
SUP auf einem Dach-Pool mit Mega-Aussicht
Nach einem langen Skitag wollte ich im Hotel Penzinghof ein bisserl entspannen. Bin ja nicht mehr der Jüngste. Also hoch in die oberste Etage, zielsicher an der Tür zum Fitnessraum vorbei, rein in die Pool-Area. Eines der Highlights des Hotels ist der sogenannte Infinity Pool. Das ist neudeutsch für einen Pool, dessen Ränder so aussehen, als würde es dahinter in Nichts gehen. Das Becken ist 18 Meter lang und hat eine Fläche von 400 Quadratmeter. Reicht auch zum Paddeln.
Die Aussicht da oben ist schon ziemlich cool: Links die verschneiten Berge, rechts das beschauliche Örtchen unterhalb des Hotels. Aus dem verglasten Entspannungsraum kann man in Badehose außerdem die dick eingepackten Skifahrer auf der Piste beobachten.
SUPen statt schwimmen
Okay, genug Geschwafel. Ich bin ein paar Bahnen geschwommen, hab' die Aussicht genossen - und mich tierisch gelangweilt. Sorry. Ich brauche einfach ein bisserl Unterhaltung. Was jetzt? Auto schnappen, See in der Nähe suchen, ein bisserl paddeln? Zu faul. Zu kalt. Warum also nicht direkt im warmen Hotel-Pool paddeln?
Klang nach einer guten Idee für mich - und war es auch. Das einzige Problem: Die anderen Gäste. Man will ja niemanden belästigen. Und keinen Ärger mit dem Hotel bekommen.
Gefrorene Badehose beim Dach-Boarden
Mein SUP-Plan: Board unauffällig aus dem Auto holen, im Zimmer aufpumpen und am nächsten Morgen kurz nach der Öffnung des Pools aufs Wasser gehen. Und ich kann euch sagen: "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert." 😉
Um Punkt 7.30 Uhr war ich am Pool. Keine Gäste in Sicht. Nur zwei Putzfrauen. Die haben nur gelacht, den Kopf geschüttelt - und mich aufmerksam beobachtet. Die Runden auf dem Pool, mit Ausblick auf die nebelverhangenen Berge waren der Hammer. Einziger Minus-Punkt: Es war echt schweinekalt. Mir ist sogar die Badehose am Oberschenkel festgefroren 🙂
Ziemlich cool: Die Hotel-Betreiber fanden meine Aktion so gut, dass sie die Bilder sogar auf ihrem Instagram-Account geteilt haben. Danke dafür.
* Der Ausflug auf den Infinity-Pool entstand im Rahmen einer Pressereise für die Augsburger Allgemeine (hier geht's zum Artikel), die von der Tourismus-Region St. Johann organisiert wurde. Der Aufenthalt im Hotel Penzinghof war für mich kostenlos.